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Publiziert: Deutsche Wirtschafts Nachrichten, 2-11-2017
Die Gatekeeper des Internet ziehen die Daumenschrauben an: Unter Druck von den Regierungen dringen abweichende Sichtweisen kaum noch durch. Unterstützen Sie die DWN; wenn Sie sich wirkliche eine eigene Meinung bilden wollen.
Die großen US-Konzerne schicken sich an, die Informationen weltweit so zu kanalisieren, dass sie den Regierungen und den Mächtigen in Wirtschaft und Gesellschaft gefallen.
Die Tendenz, die in den vergangene Monaten mit erkennbarer Beschleunigung zu beobachten ist: Unabhängige Medien, die sich ausschließlich den Lesern verpflichtet fühlen, werden von den Giganten des Internet zurückgedrängt. Der Prozess verläuft schleichend und intransparent. Das Ziel: Die Technologie-Konzerne wollen die Werbeeinnahmen von journalistischen Medien übernehmen. Um in ihren Geschäften nicht gestört zu werden, sind die Konzerne zu jeder Gefälligkeit bereit, mit denen sie Ärger mit den Regierungen vermeiden können. Sie versuchen es mit Deals mit den großen Verlagen: Sie können sich prominente Platzierungen erkaufen.
Es ist schade, aber wohl nicht mehr zu ändern: Die einstigen Versprechungen der Konzerne vom freien, neutralen und vielfältigen Internet haben sich als Marketing-Phrasen entpuppt, um Leser und Medien in die Falle zu locken: Von der Gratis-Droge umnebelt, haben sich alle zu Facebook hinziehen lassen. Sie haben gehofft, dass Google seine Suchresultate objektiv darstellt. Wikipedia wurde als neutrales Lexikon geträumt.
Tatsache ist jedoch: Google ist zum Inbegriff der Manipulation geworden. Facebooks Kerngeschäft ist die Agitation. Und die Wikipedia hat sich auf die Denunziation spezialisiert.
Und diese drei US-Giganten sind die Gatekeeper, die heute über Erfolg und Misserfolg von Medienangeboten entscheiden. Willkommen in der schönen neuen Medienwelt.
Beispiel Google: Überprüfen Sie einmal selbst die Suchergebnisse – zu ganz unverfänglichen Begriffen. Sie werden kaum Blogs, alternative Medien oder interessante Einzelstimmen finden. Man hat den Anschein, dass Bedingung für eine prominente Platzierung die Übereinstimmung mit allen anderen Quellen ist. Abweichende Informationen sind Fehlanzeige. Es empfiehlt sich das Buch „Google meets Wikileaks“: Darin zeigt Julian Assange am Beispiel von Google-CEO Eric Schmidt, dass der Konzern für die US-Regierung und die angeschlossenen Manipulations-Agenturen arbeitet – und nicht für die Nutzer.
Beispiel Facebook: Facebook kriecht bei der US-Regierung zu Kreuze, weil angeblich die Russen für die Niederlage von Hillary Clinton verantwortlich sind. Sie sollen durch Posts auf Facebook die US-Wahl beeinflusst haben. Es mag sogar stimmen, dass die Russen Facebook instrumentalisiert haben. Es stimmt allerdings auch, dass es mittlerweile tausende von Agitatoren gibt, die Facebook verwenden, um Falschmeldungen, Aufwiegelungen oder PR-Aktionen zu lancieren. Das Netzwerkdurchsetungsgesetz ist mittlerweile in Kraft – und lässt die Bundesregierung jubeln. Es ist denkbar, dass dieses Gesetz seinen Erfinder Heiko Maas überlebt.
Beispiel Wikipedia: Versuchen Sie einmal, einen der vielen unsachlichen „Sichter“ bei Wikipedia zu überzeugen, dass eine von einem anonymen Autor verfasste Passage falsch ist oder eine Denunziation. Sie werden bald aufgeben und sagen, dass die DDR-Bonzen vergleichsweise flexibel im Kopf waren zu den vielen Apparatschicks, die sich in die völlig intransparente Hierarchie der angeblich „ehrenamtlich“ erstellten Text-Ungetüme eingeschlichen haben. Die Bürokraten greifen bei abweichenden Interpretationen im Zweifel Behauptungen von anderen Ideologen auf und versuchen hartnäckig, aus Denunziationen Fakten zu machen.
Doch eine Gesellschaft, deren Informationen in hohem Maß durch Manipulation, Agitation und Denunziation entstellt werden, ist zum Scheitern verurteilt. Die Kontrolle der Mächtigen ist nur in einem auf Diversität beruhenden medialen Öko-System möglich.
Jede Gesellschaft braucht unabhängige Informationen, die sich auf keinen Spin einlassen und konsequent hinterfragen, was hinter den vielen Märchen steckt, die die Mächtigen uns täglich aufzutischen suchen.
Solche Medien sind allerdings auf ihre Leser angewiesen. Die abweichende Meinung kann nicht gratis erstellt werden. Sie erfordert journalistische Handarbeit, die über den Papageien-Journalismus der Agentur-Nachplapperer hinausgeht.
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