17-05-18 09:19:00,
Ost-Aleppo war das Stalingrad im Syrienkrieg. Seitdem fällt eine Rebellenhochburg nach der anderen in die Hände der syrischen Regierung. Deren Truppen gewinnen immer mehr die Oberhoheit über ihr Staatsgebiet zurück – nicht zuletzt dank russischer und iranischer Unterstützung. Daran hat auch der amerikanisch-britisch-französische Raketen-Hagel im April nichts ändern können. Er hatte zwar wie auch die Giftgas-Anschläge und die Giftgas-Propaganda besonders im Westen viel Wirbel veranstaltet, den Siegeszug der syrisch-russisch-iranischen Allianz aber nicht aufhalten können. Deren Einfluss in der Region nimmt zu, und gleichzeitig wird der Einfluss der USA und ihrer Verbündeten immer schwächer.
Indirektes Eingeständnis der bevorstehenden Niederlage war die Ankündigung Trumps, die amerikanischen Truppen aus Syrien zurückzuziehen, weil nach seiner Ansicht „kein noch so großer Einsatz von amerikanischem Blut und Geld im Mittleren Osten dauerhaft Frieden und Sicherheit herstellen kann“ (1). Er, der Geschäftsmann, investiert nicht in ein Geschäft, das keinen Ertrag erwarten lässt.
Im Gegensatz zu ihm denken die herrschenden Kreise in den USA, die Geheimdienste und Militärs sowie die amerikanischen Verbündeten im Nahen Osten nicht kurzfristig ökonomisch sondern langfristig politisch, strategisch. Und das bedeutet für sie, Kampf bis zur letzten Patrone, um die Schwächung der amerikanischen Stellung in dieser so wichtigen Region der Welt zu verhindern. Denn in der amerikanischen Präsenz im Nahen Osten sehen die absolutistischen Monarchien, aber auch Israel, ihre Überlebensgarantie.
Daraus erklären sich die Vorgänge seit dem westlichen Raketen-Hagel. Es ist ein Wettlauf verschiedener Entwicklungen. Einerseits möchte Trump raus aus Syrien, weil „die Vereinigten Staaten seit Beginn des Antiterrorkriegs im Jahre 2001 sieben Billionen Dollar im Mittleren Osten verpulvert hätten“ (2). Andererseits sind da die Verbündeten, die die USA mit aller Gewalt im Nahen Osten halten wollen.
Die israelischen Angriffe auf iranische Stellungen in Syrien sind der Versuch, einen Konflikt besonders mit iranischen Kräften zu provozieren, um eine iranische Bedrohung zu konstruieren und die Schutzmacht USA bei der Stange zu halten.
Es ist auffällig, dass die israelischen Angriffe besonders dem Iran gelten und weniger den syrischen Einrichtungen. Es ist aber auch offensichtlich, dass man auf keinen Fall mit den Russen in Konflikt geraten will. Der Besuch Netanjahus in Moskau galt sicherlich nicht nur den Siegesfeierlichkeiten sondern auch der Erörterung der Lage und der jeweiligen Interessen in Syrien und der Region. Putin kann Israel nur begrenzt daran hindern, Syrien zu beschießen,