Die neue Medizin

Die neue Medizin

24-08-18 01:04:00,

Wir werden heute zwar immer älter, sind aber auch immer öfter und immer länger krank. Die meisten unserer Zivilisationskrankheiten haben wir, wie der Name schon sagt, selbst hervorgebracht. Doch unsere Medizin ist in den meisten Fällen nicht dazu in der Lage, sie zu heilen. Sie kann sie nur behandeln.

Die Krankheiten, die weitestgehend ausgerottet sind und nur noch sporadisch auftauchen, wie etwa die Pest oder die Cholera in Madagaskar, wurden durch neue ersetzt. Durch einseitige und industrielle Ernährung, Medikamente und schädliche Umwelteinflüsse sind unsere Immunsysteme heute so weit geschwächt, dass wir immer anfälliger für Krankheiten werden. Heute fürchten wir vor allem Infektionen wie Aids, Ebola und den Zika-Virus und leiden massenhaft an Übeln, die es bis vor Kurzem nicht oder fast nicht gab: Diabetes, Krebs, Multiple Sklerose, Atemwegserkrankungen, Allergien, Alzheimer, Parkinson, Autismus.

Viele von uns sind oft ein Leben lang abhängig von Medikamenten, die nicht nur nicht heilen, sondern auch mit der Zeit ihre Wirkung verlieren und dann durch neue ersetzt werden müssen. Zudem haben sie nicht selten Nebenwirkungen, die wiederum zu Folgeerkrankungen führen, die ebenfalls behandelt werden müssen. Viele Betroffene kommen aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus.

Die Pharmaindustrie rangiert heute auf dem zweiten Rang der mächtigsten Industriezweige der Welt, gleich hinter der Ölindustrie und direkt vor der Tabak- und Nahrungsmittelindustrie.

Nicht erst seit der Fusion von Bayer und Monsanto wird der diabolische Pakt offensichtlich, die Produktion des Krankmachenden und des kurzzeitig Abhilfe Schaffenden unter einem Dach zu vereinen.

Die Politik schützt uns vor derartigen Missständen nicht. Ihre enge Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie springt nicht erst seit der Ernennung eines Pharmalobbyisten zum Gesundheitsminister ins Auge. Sie sorgt nicht etwa dafür, dass wir weniger Schadstoffen und krankmachenden Stressfaktoren ausgesetzt sind. Sie kümmert sich nicht um eine wirkliche Vorsorge, das heißt darum, dass Krankheiten gar nicht erst entstehen. Sie schafft Maßnahmen, dass eventuelle Erkrankungen so früh wie möglich diagnostiziert werden, damit sie dann so lange wie möglich behandelt werden können.

Anstatt etwa die Kommerzialisierung dessen, was krank macht, zu verbieten, werden Schockbilder auf Zigarettenpackungen beschlossen. Seit über einem Jahr sind diese in Deutschland Pflicht und suggerieren jedem, der sie sich anschaut, an welchen Übeln er erkranken und möglicherweise sterben wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass das auch eintritt, ist relativ hoch angesichts der Kraft, die ständig wiederholtes Suggerieren haben kann (1).

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