16-09-18 09:43:00,
Anfang des Monats wurde die zweite Ausgabe des Schweizer Medienqualitätsrankings vorgestellt. An der Spitze des Rankings fanden sich erneut die NZZ sowie einige SRF-Informationssendungen. Stehen diese Resultate im Widerspruch zu unseren Untersuchungen, die gerade bei diesen Medien eine besonders hohe Propaganda-Intensität registrierten?
Keineswegs, denn das Qualitätsranking basiert auf rein formalen Kriterien wie Relevanz, Aktualität und Professionalität – woraus sich im Endeffekt eine weitgehend triviale Sortierung von Boulevard bis Bourgeoisie ergibt. Wer über Syrienkrieg statt Superstars berichtet und dabei noch den Experten vom NATO-Thinktank befragt, der schwingt oben aus.
Das Qualitätsranking ist gut gemeint, die Autoren sorgen sich um den ökonomisch bedingten Niedergang der klassischen Medien und die Auswirkungen auf das Staatswesen. Doch für den kritischen, am Weltgeschehen interessierten Leser genügt ein solch formaler Ansatz längst nicht mehr: Gefragt ist wahrhaftige Berichterstattung, und nicht bloß Manipulation auf hohem Niveau.