Macrons Untergang wirft seinen Schatten – www.NachDenkSeiten.de

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26-09-18 08:09:00,

26. September 2018 um 9:13 Uhr | Verantwortlich:

Macrons Untergang wirft seinen Schatten

Veröffentlicht in: Demoskopie/Umfragen, einzelne Politiker, Europäische Union, PR, Wahlen

Die Vorschusslorbeeren hätten größer kaum sein können. Als Emmanuel Macron im Mai letzten Jahres zum französischen Präsidenten gewählt wurde, galt er vor allem bei deutschen Linksliberalen als Hoffnungsträger. Sie hätten es besserwissen müssen. Nach eineinhalb Jahren Macron herrscht im Élysée-Palast die Tristesse. Der „Sonnenkönig“ gilt nun mehrheitlich als Präsident der Reichen und ist so unbeliebt wie kein französischer Präsident zuvor. Seine großspurigen, aber stets inhaltsleeren Phrasen von einem neuen, besseren Europa nimmt heute in Frankreich kaum noch jemand ernst. In Deutschland wird er jedoch losgelöst von den Realitäten mehr und mehr als Retter des „liberalen Europas“ gegen „linke und rechte Populisten“ aufgebaut. Absurd. Währenddessen scharren die Rechten in Frankreich schon mit den Hufen. Von Jens Berger

Am Montag trafen sich in New York die beiden Präsidenten, die im letzten Jahr die Berichterstattung deutscher Medien dominiert und gleichzeitig polarisiert haben wie kaum zwei Politiker zuvor – der „Oberschurke“ Donald Trump und der „strahlende junge Sonnenkönig“ Emmanuel Macron. Auch wenn die beiden Präsidenten auch unabhängig von der medialen Meinungsmache grundverschieden sind, haben sie dennoch eines gemeinsam – sie sind nach kurzer Amtszeit so unbeliebt wie keiner ihrer Vorgänger zuvor. Trumps Zustimmungsrate hat sich mittlerweile auf mageren 40% eingependelt. Dieser Wert ist zwar schlecht, aber auch nicht so schlecht, wie man es angesichts der pausenlosen Negativberichterstattung erwarten könnte. Die Mediendarlings Clinton und Obama waren mit 42% bzw. 45% in ihrem zweiten Amtsjahr auch nicht deutlich beliebter.

Noch überraschender dürfte es da für deutsche Leser sein, dass „Medienliebling“, Emmanuel Macron im eigenen Lande noch deutlich unbeliebter ist als Trump in den USA. Mit einem Zustimmungswert von nur 29% unterbietet Macron mittlerweile sogar den bisherigen Minus-Rekord seines Amtsvorgängers Hollande, der wegen eines Wertes von 31% seinerzeit freiwillig auf eine zweite Amtszeit verzichtete. Die Gründe für Macrons jüngsten Absturz sind zahlreich. Zunächst kam heraus, dass sein Bodyguard in seiner Freizeit – offensichtlich mit Zustimmung der Polizeibehörden – gerne linke Demonstranten zusammenprügelt. Dann bekommt seine Sportministerin Ärger mit der Steuerfahndung und sein überaus beliebter Umweltminister gesteht vor laufenden Mikros,

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