Schwere Waffen, harte Jungs: Was sonst noch los war beim Nato-Manöver in Norwegen

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16-11-18 02:08:00,

Okay, dass das „Trident Juncture“-Manöver der Nato in Norwegen mit 50.000 Mann, zahllosen Fahrzeugen, hunderten Flugzeugen und vielen Schiffen wirklich gewaltig war, dürften inzwischen alle mitbekommen haben. Sehr viel spannender ist das, was die Öffentlichkeit nicht weiß – und vielleicht auch gar nicht wissen soll.

Raten Sie mal, wie viele Vorfälle es gegeben hat zwischen dem Vorbereitungsstart für das Großmanöver und dessen Ende. 412 Zwischenfälle, die eine Gefahr für die Infrastruktur und die Umwelt des Gastgeberlandes darstellten, wurden gezählt. Hinzu kommen 51 Beschwerden der einheimischen Bevölkerung.

Dass es sich dabei um keine Lappalien handelte, zeigen allein schon die 30 Verkehrsunfälle mit Beteiligung der Nato-Kräfte, die in Norwegen gezählt wurden.

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AFP 2018 / Jonathan Nackstrand

Am 23. Oktober etwa kam es zwischen den Gemeinden Tydal und Röros an der norwegisch-schwedischen Grenze zu einem Auffahrunfall innerhalb einer Marschkolonne der US-Armee. Amerikanische Fahrer hatten auf der vereisten Fahrbahn den Abstand zu vorausfahrenden Lastwagen nicht eingehalten.

Drei Fahrzeuge fuhren ineinander, vier weitere Lkw stürzten in den Straßengraben und kippten um, als die Fahrer versuchten, dem Vordermann auszuweichen. Vier US-Soldaten wurden schwer verletzt und mussten mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Die Landstraße war für mehrere Stunden gesperrt.

Damit nicht genug: Nur wenige Stunden später rammte ein Armeegeländewagen einen Bus in einem norwegischen Dorf. Der Busfahrer wurde verletzt.

Weitere Opfer forderte der „Straßenkrieg“ der Nato am 3. November, als in der Provinz Hedmark ein schwedischer Schützenpanzer einen Bus auf der Gegenspur erfasste. Zwei weitere Panzer gerieten beim Ausweichversuch von der Fahrbahn ab, vier Soldaten wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Der norwegische Bus wurde schwer beschädigt.

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REUTERS / Capt. Kylee Ashton/U.S. Air Force

Sehr viel schlimmer erwischte es einen Bundeswehrsoldaten: Am. 9. November wurde ein Obergefreiter des Gebirgsjägerbataillons 232 in der norwegischen Gemeinde Holtälen von einem Pkw überfahren. Laut norwegischen Medien passierte der Unfall zu später Stunde, als der Soldat eine Straße überquerte. Er war auf der Stelle tot.

Was außer den Verkehrsunfällen beim „Trident Juncture“-Manöver auch in Erinnerung bleibt, sind die zahlreichen Technikpannen der Nato.

Am 17. Oktober stürzte ein französischer NH90-Hubschrauber auf dem Hubschrauberträger „Dixmude“ ab. Das Schiff war unterwegs nach Norwegen. Einzelheiten zum Unfallhergang sind nicht bekannt.

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