13-02-20 06:05:00,
Die deutschen Medien sind auf dem „israelischen Auge“ blind. Jetzt hat Israel die Zusammenarbeit mit dem UNO-Menschenrechtsbüro eingestellt. Zu kritisieren hat der Spiegel daran aber nichts.
Man stelle sich einmal vor, Russland, China, Nordkorea oder ein anderes „böses“ Land würde die Zusammenarbeit mit dem UNO-Menschenrechtsbüro einstellen und ihm eine zum Beispiel „Russland-feindliche Haltung“ vorwerfen. Wir würden Schlagzeilen wie „Unterdrückung in Russland: Autokrat Putin wirft UNO-Menschenrechtsbüro aus dem Land“ lesen. Oder noch viel schlimmere.
Nicht so, wenn Israel das tut. Dann lautet die Überschrift im Spiegel: „Streit über veröffentlichte Firmenliste – Israel kündigt Zusammenarbeit mit Uno-Menschenrechtsbüro auf“
Der Spiegel-Artikel ist dann vollkommen sachlich gehalten, was ja auch gut wäre, wenn der Spiegel über Vorwürfe gegen alle Länder genauso sachlich berichten würde. Aber der Spiegel bezeichnet Regierungen, die ihm nicht passen, als „Regime“ und benutzt noch viele andere Adjektive, die den Leser gegen eine solches Land negativ einstellen sollen. Wenn es jedoch um Israel geht, dann bleibt der Spiegel absolut sachlich. Man kann ihm nicht vorwerfen, er würde viel verschweigen, aber man sieht deutlich, wen der Spiegel schützen und wen er verteufeln will.
In dem Spiegel-Artikel konnte man über Israel lesen:
„Israel schränkt die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen (Uno) weiter ein, nachdem das Uno-Menschenrechtsbüro eine Liste mit 112 Firmen veröffentlichte, die in israelischen Siedlungen im Westjordanland aktiv sind. (..) Israel wirft den Vereinten Nationen und ihren Organisationen eine israelfeindliche Haltung vor. Das Uno-Menschenrechtsbüro in Genf hatte am Mittwoch 112 Firmen benannt, die in geschäftliche Aktivitäten in jüdischen Siedlungen in den von Israel besetzten Gebieten involviert waren. Über 90 der Unternehmen stammen aus Israel, weitere aus den USA, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich sowie je eines aus Thailand und Luxemburg. (…) Für Aufsehen sorgte im November 2019 ein Urteil es Europäischen Gerichtshofs: Seitdem ist es Händlern vorgeschrieben, Waren aus israelischen Siedlungen zu kennzeichnen. Israel nennt das diskriminierend.“
Es findet sich im ganzen Artikel kein Wort der Kritik an Israel. Dabei ist das Verhalten Israels illegal und völkerrechtswidrig. Es gibt eine Reihe von Beschlüssen des UNO-Sicherheitsrates, die Israel nach Belieben ignoriert, obwohl sie völkerrechtlich bindend sind. Dazu gehört auch die Besetzung von palästinensischen Gebieten und der Bau von Siedlungen dort.
Die deutschen Medien und Politiker, die immer behaupten, für das Völkerrecht zu stehen,