18-02-20 11:10:00,
Die Idee von US-Präsidentschaftswahlen ist es, die Bevölkerung jeweils einen von zwei Kandidaten des »Imperialrates« – des Council on Foreign Relations (CFR) – wählen zu lassen. Dadurch können die USA, einzigartigerweise, Demokratie und Imperium zugleich sein.
In den letzten Jahrzehnten funktionierte dies vorzüglich: Auf CFR-Direktor George Bush folgten CFR-Mitglied Clinton und CFR-Familienmitglied George W. Bush. 2008 verlor CFR-Mitglied McCain gegen CFR-Kandidat Obama.
Obama erhielt – wie eine Wikileaks-E-Mail aufdeckte – bereits einen Monat vor seiner Wahl die Liste mit den Namen seines künftigen Kabinetts von CFR Senior Fellow Michael Froman. Die Kabinettsmitglieder waren ihrerseits, selbstredend, fast alle CFR-Mitglieder.
2016 jedoch gewann CFR-Schreck Trump gegen CFR-Favoritin Clinton. Ein Desaster: Trump stoppte CFR-Prestigeprojekte wie die Freihandelsverträge TTIP und TPP und zerrüttete das vom CFR über Jahrzehnte aufgebaute, komplexe internationale Allianzsystem.
2020 könnte es nun zum noch ungünstigeren Duell zwischen den beiden CFR-Antagonisten Trump und Sanders kommen, da CFR-Favoriten wie Joe Biden erneut schwächeln.
Der CFR hat jedoch noch ein Ass im Ärmel, denn im Hintergrund baut sich CFR-Mitglied und Multimilliardär Michael Bloomberg als demokratischer Gegenkandidat auf. Der ehemalige Republikaner zeigt, dass es bei den US-Wahlen nur vordergründig um Parteipolitik geht.
Das konservative CFR-Medium FOX News musste Trump 2016 leicht (52%) positiv darstellen, um nicht gleich Konkurs zu gehen. Es wird höchst interessant sein zu sehen, wie sich FOX bei einem möglichen Duell zwischen Trump und CFR-Milliardär Bloomberg verhalten wird.
Denn Bloomberg könnte auch die umstrittene Migrationsthematik etwas anders darstellen als klassische Demokraten. In einer CFR-Diskussion erklärte er jedenfalls offen, wofür die USA Immigranten brauchen: »economic growth« – Wirtschaftswachstum.