25-02-20 01:24:00,
Wer an Demokratie und Pressefreiheit glaube, dürfe vor den Mächtigen nicht in die Knie gehen und müsse sich für Wikileaks-Gründer Julian Assange stark machen, fordert der frühere Sänger und Bassist der Musiklegende Pink Floyd, Roger Waters. Assange sei unschuldig und seine Auslieferung an die USA sei nicht mit der britischen Gesetzgebung vereinbar.
Im Vorfeld des Auslieferungsverfahrens gegen Whistleblower Julian Assange hatte der ehemalige Frontmann der Gruppe Pink Floyd zusammen mit anderen prominenten Musikern wie Rapperin MIA in London protestiert. In seiner Brandrede, deren vollständige Abschrift auf dem Blog des Assange-Vertrauten Craig Murray, der ebenfalls bei der Veranstaltung sprach, veröffentlicht wurde, machte Waters klar, weshalb das Verfahren gegen Assange aus seiner Sicht eine große Ungerechtigkeit und nicht mit britischen Gesetzen vereinbar ist.
Julian Assange sei ein mutiger Mann, der Licht in dunkle Orte bringe, von denen die Mächtigen am liebsten hätten, dass wir uns davon abwenden, so Waters. Julian Assange sei ein Name, der mit Stolz in jegliches Monument des menschlichen Fortschritts eingraviert werden sollte. Die Menschen, die für Assange auf die Straße gingen, seien Teil einer weltweiten Bewegung, die den Beginn der globalen Erleuchtung darstellen könnte, die dieser Planet so nötig habe, meint der britische Musiker.
„Wir glauben gern, dass wir in einem freien Land leben, doch sind wir wirklich frei? Warum sind so viele Sitze in dem winzigen Gericht in Belmarsh von anonymen amerikanischen Anzugträgern besetzt, die Anweisungen in das aufmerksame Ohr des Chefs der Anklage, James Lewis, flüstern, wenn Julian Assange in den Zeugenstand gerufen wird“, fragt Waters und antwortet gleich selbst:
„Weil wir nicht in einem freien Land leben, sondern in einem goldenen Hundezwinger. Und wir kläffen oder wedeln mit dem Schwanz, ganz wie es den Herrchen auf der anderen Seite des großen Teichs gefällt.“
Er stehe vor der Mutter aller Parlamente und sie erröte vor Scham, sagte Waters auf der Protestveranstaltung im Londoner Regierungsviertel Whitehall. Denn unweit dieses Ortes hätten die Engländer 1279 mit der Magna Carta die Grundlagen der modernen Gesetzgebung gelegt, erinnerte Waters. Auch wenn diese leider in wichtigen Punkten nicht mehr gelte, so habe man heute doch die Regelung im ersten Paragraphen des 4. Artikels des Auslieferungsabkommens mit den USA, dass niemand aus politischen Gründen ausgeliefert werden dürfe. Es sei beängstigend, dass es offensichtlich dennoch möglich sei,