27-11-19 11:52:00,
DAS MILIEU: Wusste Hitler über seine Förderer Bescheid?
Prof. Guido Preparata: Letztendlich ja, denn er muss erkannt haben, dass es den Briten erfolgreich gelungen war, ihn zu täuschen. Ein verblüffender Aspekt dieser schrecklichen Geschichte ist die politische Naivität der Nazis. Sie mögen zwar militärische Durchschlagskraft besessen haben, aber auf politischer Ebene waren sie Narren ersten Grades. Hitler wusste zweifellos, wer seine Strippenzieher waren, mit Sicherheit kannte er einen Teil von ihnen, und er muss das erst realisiert haben, als es zu spät war.
Auf welche Weise konnte Hitler denn überhaupt urplötzlich so viel Macht erlangen?
Es ist nicht urplötzlich passiert. Es dauerte 15 Jahre, von 1918 bis 1933. Im Jahr 1928 sah es sogar danach aus, dass der Nationalsozialismus – damals mit 2,8 Prozent der Stimmen – völlig verschwinden würde. Er hätte weniger als eine Fußnote in den Geschichtsbüchern ausmachen können, wenn da nicht … Ja, wer hat ihn finanziert? Im Wesentlichen war es Großbritannien.
Wie gingen die Briten vor?
Sehr raffiniert. Die Mittel waren überwiegend finanzieller Art und von der List begleitet, die ökonomische Struktur des Vorkriegsdeutschlands (1921 bis 1923) zu zerstören, die Arbeitsweise des Internationalen Währungsfonds zu einer spekulativen Goldgrube – versorgt aus New York und London – umzugestalten (1924 bis 1928), um dann eine schwere Krise auszulösen (1929 bis 1932), währenddessen die Strategen ihren Wunschkandidaten zur Kanzlerschaft befördern konnten (1933). Bis 1939 wurde das Regime durch finanzielle Unterstützung, diplomatische Beschwichtigung und Ermutigung zur Wiederaufrüstung gestärkt.
Das ist keine Verschwörungstheorie; das ist hinreichend dokumentiert. Daher sahen sich auch westliche Historiker genötigt, eine offensichtliche Wahrheit durch interpretative Akrobatik zu verzerren, indem sie sagten, dass die Hilfe ausschließlich von der deutschen Schwerindustrie kam oder, dass es wenige faule Äpfel wie zum Beispiel Henry Ford waren, die das Nazi-Regime aus dem Ausland unterstützten und dass ihre Unterstützung angeblich total bescheiden ausfiel. Die falschen Absichten der „Wissenschaftler“ sind in dem Zusammenhang so widerlich wie das Thema selbst.
Warum begann das Dritte Reich das aussichtslose „Unternehmen Barbarossa“, den Überfall auf die Sowjetunion, am 22. Juni 1941?
Thorstein Veblens Prophezeiung, die unerledigte Aufgabe aus dem Ersten Weltkrieg – Deutschland wurde zwar besiegt, aber nicht auf eigenem Territorium –, die Gefahr einer russisch-deutschen Entente und die britische Geopolitik sind nur einige der Gründe. In den ersten 50 Jahren des 20.